Die wichtigste Messlatte im Internet ist das Interesse und die durchschnittliche Verweildauer der Nutzer auf Ihrer Website. Mit allen Analyseprogrammen für Websites können Sie dies pro Seite oder für die gesamte Internetpräsenz messen. Hier finden Sie einige Methoden, um die Besucherzahlen auf Ihrer Internetseite zu erhöhen:
Soziale Medien
Wir kennen einige aufstrebende Künstler, die sich eine große Fangemeinde in den sozialen Medien aufgebaut haben, insbesondere auf Instagram (dazu später mehr). Einige dieser Künstler haben durch die Ankündigung von neuen Kunstwerken beträchtliche Umsätze mit Druckerzeugnissen erzielt. Es ist jedoch nicht immer so, dass sich Likes in Verkäufe verwandeln, und das hängt sehr stark von der Art der Arbeit und dem Grad der Interaktion Ihrer Follower mit Ihren Inhalten ab.
Zur Art der Inhalte, die das Engagement in den sozialen Medien fördern, gibt es eine Menge Tipps. Wir haben beispielsweise gesehen, dass Humor gut funktioniert, ebenso wie aktuelle Themen. Videos funktionieren hervorragend, und Live-Videos verleihen dem Inhalt ein interaktives Element, da die Follower Fragen stellen können. Ein weiteres Beispiel für Interaktivität sind Illustratoren, die sich eine große Fangemeinde aufgebaut haben, indem sie per Crowdsourcing Themen zum Zeichnen gesucht haben. Einen Teil Ihres Arbeitsprozesses zu zeigen, ist ebenfalls eine wunderbare Möglichkeit, sich und Ihre Arbeiten zu präsentieren. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Persönlichkeit zu zeigen und vielleicht etwas darüber zu erzählen, warum Sie die Kunst machen, die Sie machen.
‘SCHEUEN SIE SICH NICHT, IHRE PERSÖNLICHKEIT ZU ZEIGEN’
Suchmaschinen
Um Besucher über Suchmaschinen zu erhalten, braucht Ihre Website gutes SEO,
das steht für Search Engine Optimisation (Suchmaschinenoptimierung). Damit stellen Sie sicher, dass der Inhalt und das Marketing Ihres Shops auf bestimmte Suchbegriffe ausgerichtet sind. Je allgemeiner und damit wettbewerbsfähiger der Suchbegriff ist, desto schwieriger ist es, in den Suchergebnissen der Suchmaschinen für diesen Begriff ganz oben zu erscheinen. Es wäre zum Beispiel sehr schwierig, für den Begriff “Landschaftsfotografie” auf der ersten Seite zu erscheinen, während eine Platzierung für “Landschaftsfotografie Devon” ein realistisches Ziel für jemanden mit einer relativ neuen Website ist. Wir raten Ihnen, auf jeden Fall dafür zu sorgen, dass Sie für Ihre(n) Künstlernamen weit oben gelistet werden, denn der meiste Suchverkehr für eine neue Internetseite wird von Leuten kommen, die Ihre Arbeit bereits anderswo gesehen haben.
Viele haben die unrealistische Erwartung, dass es ausreicht, eine Website zu erstellen, um Kunstverkäufe zu erzielen. Dabei ist das nur der erste Schritt! Wie bei den meisten Dingen im Leben zahlt sich kontinuierliche und beständige Arbeit an Ihren Zielen mit der Zeit aus, und jeder kleine Sieg und Verkauf auf dem Weg dorthin fühlt sich einfach fantastisch an!
Online-Werbung
Bei der Online-Werbung kommt es vor allem darauf an, wie hoch die Werbeausgaben pro Verkauf sind und was Sie mit dem Verkauf an Gewinn erzielen. Die Werbekosten pro Verkauf werden als Kosten pro Konversion bezeichnet (eine Konversion ist die Umwandlung eines Website-Besuchers in einen Käufer). Außerdem spielt es eine Rolle, ob die Käufer nach ihrem ersten Kauf wiederkommen und mehr kaufen. All diese Faktoren sind ausschlaggebend dafür, ob sich Werbung für Sie lohnt.
Das ist ein wichtiges Thema. Für einzelne Künstler sind wir der Meinung, dass Werbeanzeigen in den sozialen Medien die effektivste Art der Werbung sind, da Ihre Anzeigen visuell sind und Menschen angezeigt werden können, denen Themen gefallen haben, die mit Ihrer Arbeit in Zusammenhang stehen, oder denen Ihr Profil in den sozialen Medien bereits aufgefallen ist. Werbung in sozialen Medien kann auch umfangreichere Inhalte liefern, wie z.B. ein Videointerview mit Ihnen oder eine Slideshow zu einem Projekt. Im Gegensatz dazu ist die Anzeige bei Google meist textbasiert und kurz, so dass der potenzielle Kunde vor dem Klick nur sehr wenige Informationen über Ihre Arbeit erhält. Das kann zu einer Vielzahl verschenkter Klicks führen, für die Sie dennoch bezahlen müssen. Google AdWords kann funktionieren, wenn Sie eine große Auswahl an Stilen haben oder die Suchbegriffe sehr spezifisch sind, z.B. “David Bowie Druck kaufen”.
Influencer-Marketing und Online-PR
PR bedeutet, dass eine Medienseite oder eine Publikation über Sie und Ihre Arbeit berichtet. Influencer-Marketing ist genau dasselbe, bezieht sich aber auf Werbung, die von Einzelpersonen stammt, die sich in sozialen Medien, Blogs oder Vlogs auf YouTube eine eigene Anhängerschaft aufgebaut haben, und nicht von Organisationen. PR und Influencer Marketing stellen Sie
einem neuen Publikum mit einer Empfehlung vor, vorausgesetzt, diese Personen schreiben gute Dinge über Sie! Wenn es sich dabei um eine vertrauenswürdige Marke oder Person handelt, die selbst viele Interaktionen mit Followern aufweist und deren Publikum die richtige Art von Publikum für Ihre Arbeit ist, kann dies wirklich von Vorteil sein.
Alle Arten von PR können bezahlt werden oder sind in vielen Fällen sogar kostenlos, wenn Ihre Arbeiten etwas Originelles oder Einzigartiges haben. Ein Beispiel ist ein Künstler, der bei uns druckt. Seine Arbeit wurde vor kurzem in der Zeitung The Independent vorgestellt und daraufhin verkaufte er in einer Woche Drucke im Wert eines ganzen Jahres. Wir raten Ihnen, echte Beziehungen zu Journalisten und Multiplikatoren durch Networking zu pflegen. Kommunizieren Sie mit ihnen per E-Mail und über die sozialen Medien. Nehmen Sie an Portfoliobesprechungen, Vorträgen und Ausstellungseröffnungen teil. Schaffen Sie eine Gelegenheit, bei der man Sie kennenlernen und Ihre Arbeit sehen kann. Der Aufbau einer Liste von 10-20 Kontakten, die an Sie und Ihre Arbeit glauben und sich für sie begeistern, kann sich als weitaus vorteilhafter erweisen als das pauschale Versenden einer Pressemitteilung an 100 Personen, die Sie noch nie getroffen haben.
‘E-MAILS SOLLTEN IN REGELMÄSSIGEM ABSTAND, ABER IMMER INFORMATIV UND INTERESSANT SEIN’
E-Mail-Marketing
Während Sie Ihren Ruf und Ihre Marke aufbauen, ist E-Mail-Marketing eine gute und kosteneffiziente Methode, um Besucherzahlen und Wiederholungskäufe von Ihrer am stärksten involvierten Zielgruppe zu generieren, d. h. von Personen, die bereits bei Ihnen gekauft haben oder sich für Ihre Marketingmaßnahme angemeldet haben. E-Mail-Inhalte sollten regelmäßig erscheinen, aber immer informativ und interessant sein. Sie könnten Ihren Abonnenten zum Beispiel einen frühzeitigen Zugang zu einer neuen Druckausgabe, einen Sonderrabatt oder einen exklusiven Blick hinter die Kulissen gewähren.
Nennenswert ist, dass im Mai 2018 neue EU-Datenschutzvorschriften in Kraft getreten sind, die sogenannte GDPR. Bitte stellen Sie sicher, dass Sie ein professionelles E-Mail-Marketing-Tool und einen E-Commerce-Shop-Builder verwenden, um GDPR-konform zu bleiben. Diese werden Sie durch die neuen Regeln und deren Bedeutung führen.
Bloggen
Regelmäßiges Bloggen kann nützlich sein, um die Position in den Suchmaschinen zu verbessern und die Besucherzahlen zu erhöhen. Um Besucher anzulocken, sollten die Inhalte informativ und aktuell sein. Wir raten Ihnen, nicht nur für das Suchmaschinen-Ranking zu bloggen. Achten Sie darauf, am Ende eines Beitrags eine Handlungsaufforderung hinzuzufügen, z.B. sich in Ihre Mailingliste einzutragen, und veröffentlichen Sie Ihre neuen Blogs immer in den sozialen Medien, um die Besucherzahlen zu erhöhen.
Internet-Foren
Wenn Sie ein Werk schaffen, das eine bestimmte Nische bedient oder dessen Thema eine bestimmte Subkultur anspricht, wie z.B. Kultfilme oder Sport, dann sind Webforen oder “Chatroom”-basierte Websites eine hervorragende Möglichkeit, um Besucher zu akquirieren, da Sie direkt mit einem bereits existierenden Publikum sprechen können, das sich speziell für Ihr Thema interessiert. Ein Künstler, den wir kennen (der an anderer Stelle in diesem Buch als Fallstudie vorgestellt wird), nutzt Reddit als seine Hauptplattform, um den Verkauf von Druckerzeugnissen zu fördern, und hat im Laufe der Jahre hervorragende Ergebnisse damit erzielt! Denken Sie daran, dass es wichtig ist, in diesen Communities authentisch und “aktiv” zu sein. Beteiligen Sie sich also an Diskussionen und lassen Sie das Publikum an Ihrer Leidenschaft teilhaben, bevor Sie Ihre Arbeit in einem Verkaufskontext vorstellen.
Von Offline zu Online
Ihre Werke auf Kunstmessen, Pop-up-Ausstellungen bis hin zu lokalen Marktständen oder Hausbesichtigungen zu zeigen, ist eine großartige Möglichkeit, Ihre Kunstwerke in die Hände potenzieller Käufer zu bringen. Die echte persönliche Interaktion, die Sie mit den Menschen teilen, schafft Vertrauen für diejenigen, die Sie anschließend online besuchen, und
für die Besucher schaffen Sie ein Gefühl des Entdeckens, das für den Verkauf von Kunstwerken entscheidend ist. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Interview, das wir mit einem Künstler geführt haben,
Tom Lewis. Tom verkaufte seine Werke zunächst auf dem Spitalfields-Markt in London, bevor er von einer Galerie vertreten wurde. Im Laufe der Jahre kamen jedoch immer wieder Kunden zu ihm und sagten: “Ich habe Ihre Werke vor 10 Jahren auf dem Spitalfields-Markt gesehen und ich habe gerade ein Haus gekauft und möchte etwas kaufen”.
Die Erkenntnis hier ist, dass diese wiederkehrenden Online-Kunden aus persönlichen Erfahrungen mit dem Künstler selbst kamen. Recherchieren Sie die lokale Marktszene in Ihrer Nähe und ziehen Sie in Erwägung, für ein oder zwei Wochenenden einen Stand zu mieten. Wenn Sie den Schritt zu einer etablierten Kunstmesse wagen wollen, ist The Other Art Fair ein guter Anfang. Denken Sie daran, dass die Teilnahme an diesen Veranstaltungen mit gewissen Kosten verbunden ist, wie z.B. der Miete für den Ausstellungsraum, einer möglichen Provision für Ihre Verkäufe sowie Gebühren für Visitenkarten, Lagerbestände und Reisekosten, die Sie einkalkulieren sollten, bevor Sie sich festlegen.
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